Klimawandel – wir brauchen Innovation, keine Verbote
Wie sollen wir der Herausforderung des Klimawandels begegnen? Sicher nicht mit Gängelungen und Verboten. Weder Fahrverbote noch Verbote von Inlandsflügen bringen uns weiter – und auch keine höheren Steuern auf Fleisch. Diese Reflexe bedienen eine wirtschaftsfeindliche Klientel und wären reine Symbolpolitik, von der niemand und erst recht nicht das globale Klima etwas hätte. Was wir benötigen, sind Innovationen, keine Verbote.
Panik zu verbreiten oder sie den Menschen einzureden, ist ebenfalls kontraproduktiv und kann nicht die positiven Kräfte in uns und in unseren Forschern und Tüftlern wecken. Deutschland ist das Land der Ingenieure und Erfinder, darauf sollten wir uns besinnen. Es muss um die Frage gehen, wie wir in unserem Land in zehn oder zwanzig Jahren leben wollen und welchen Beitrag wir für den globalen Wandel leisten können. Denn der Klimawandel ist keine nationale, sondern eine globale Herausforderung.
Wir in der Metropolregion Köln haben die besten Voraussetzungen, in dieser Hinsicht voranzukommen. Bei uns treffen boomende Städte wie Köln auf die Strukturumbrüche im rheinischen Braunkohle-Revier. Hier sind klassische Industrie, Dienstleistungssektor und eine starke Start-up-Szene zu Hause. Durch eine einzigartige Hochschul- und Forschungslandschaft haben wir hier zudem die Chance, Ausgründungen und damit Innovationsschübe für umweltfreundliche Technologien bei Mobilität, Energie und Bauen zu erzeugen.
Hier wird es künftig noch viel wichtiger werden, dass wir die Forscher und ihre Ideen schneller zur Marktreife bringen, indem wir entschlossen Forschungslandschaft, Mittelstand und Kapitalgeber zusammenbringen und vernetzen, auch im Sinne von mehr Ausgründungen aus den Hochschulen.
Wenn VW, Ford und das Start-Up E.GO hier in der Region zusammenarbeiten oder Google sich an der Forschungsanlage Jülich beteiligt, sind das Indikatoren für wichtige Clusterbildungen, die schließlich zu innovativen Lösungen für unsere Versorgung mit Energie und Strom beitragen können – was entscheidend ist für wirksamen Klimaschutz.
Dazu gehören der Aufbau einer Batterieforschungs-Landschaft, um die Elektromobilität zu optimieren. Hinzukommen müssen Forschungs-Einrichtungen und Fabriken zur Weiterentwicklung der sogenannten E-Fuels, dies sind synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und CO2 hergestellt werden.
Besondere Bedeutung werden Cluster zur Erforschung der sehr effizienten Wasserstoff-Technologie hier in der Region zwischen Köln und Aachen bekommen, weil sie hier besonders erfolgsversprechend sind: Hier treffen Knowhow, Forschung und Flächen für Gewerbeansiedlungen zusammen, dies gilt ebenso für die Weiterentwicklung der Tiefen-Geothermie und den Beitrag, den sie zur Energiewende leisten kann. Es gibt außerdem bereits Ideenskizzen, wie wir ein altes Braunkohle-Loch, das sogenannte Hambacher Loch, mit Wasser fluten und auf dem Boden des künstlichen Sees einen gigantischen Energiespeicher errichten könnten.
In unserer globalisierten Welt und Wirtschaft werden wir in Zukunft eher mehr als weniger reisen müssen, vor allem auch im Flugzeug. Ziel muss es sein, Antriebsformen zu entwickeln, die die Umwelt weniger oder schließlich gar nicht mehr belasten.
Auch Ernährung ist ein klimarelevantes Thema, zum Beispiel die Entwicklung von Fleischersatz, der so gut schmeckt und gesund ist, dass Menschen freiwillig weniger echtes Fleisch essen. Unternehmen wie „Beyond Meat“ boomen bereits.
Das sind zunächst Ideen, es wird nicht alles möglich werden, was wir uns heute erhoffen. Wir müssen technologieoffen und marktwirtschaftlich agieren, um Innovationsstandort Nummer eins zu werden. Dieser Prozess könnte von öffentlicher Förderung begleitet werden, dabei könnte man über eine Sonderwirtschaftszone in der Region zwischen Köln und Aachen nachdenken, um schneller planen, genehmigen und bauen zu können. Schwarzmalerei und Panikmache, hierzulande weit verbreitet, bringen uns dagegen überhaupt nicht weiter. Angst war noch nie eine gute Ratgeberin
Wer die klimapolitische Verantwortung ernst nimmt und fortschrittlich denkt, der kommt an einer grundsätzlich positiven Einschätzung des unternehmerischen Handelns nicht vorbei. Moderne Wirtschaftspolitik erneuert das Wohlstandsversprechen der Marktwirtschaft unter den Bedingungen des Klimawandels. Nur auf Basis der sozialen Marktwirtschaft kann es gelingen, effiziente Umwelt-Technologien zu entwickeln – und damit unseren Beitrag zur globalen Herausforderung des Klimawandels zu leisten.
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